Meisterschaftsfavorit kommt an den Hegelsberg

Vorberichte 18. Spieltag 10.11.2018

Am Hegelsberg stellt sich der Meisterschaftsfavorit vor

Selten schlüpfte Viktoria Griesheim in einen größeren Außenseiterumhang wie zum Auftakt der Rückrunde am kommenden Samstag. Alles andere als ein Auswärtssieg des anreisenden Tabellenführers FC Gießen wäre wohl als Sensation einzuordnen.

Aber auch dieses Spiel beginnt bei 0:0 (drei Euro für das Phrasenschwein sind hinterlegt) und ganz unverwundbar ist der heiße Regionalligakandidat schließlich auch nicht. Davon können zumindest Buchonia Flieden, der FC Eddersheim und Türk Gücü Friedberg ein Lied singen, denn diesem sportlich nicht der Hessenliga –  Créme de la Créme angehörenden Trio gelang es, dem Herbstmeister während der Vorrunde Punkte abzuknöpfen. Alle anderen Teams mussten sich mehr oder weniger deutlich geschlagen geben.

Also selbstredend auch der Sportclub, der gleich zu Saisonbeginn im Gießener Waldstadion die bis dato höchste Saisonniederlage kassierte. 0:6 hieß es am Ende und damit war die chancenlose Mannschaft von Trainer Richard Hasa beim Abpfiff noch gut bedient. Der sich zwischen den Spielzeiten aus Hessenligist Teutonia Watzenborn-Steinberg und Traditionsklub VfB Gießen zusammen geschlossene Klub weist halt aufgrund seines Etats und dem daraus resultierenden Spielvermögens eine andere Kragenweite auf. Im Gegensatz zum gleichzeitig gegründeten Gebilde in Fulda, wo die Fusion noch nicht zum erwünschten Erfolg führte, klappt bei der neuen mittelhessischen „Fußballgroßmacht“ bislang fast alles wie am Schnürchen.

Jüngstes Beispiel war das 2:1 am vergangenen Samstag beim prinzipiell einzigen Verfolger Bayern Alzenau, den der FCG dadurch distanzieren konnte. Nicht wenige „Experten“ der Hessenligaszene sprachen nach diesem Triumph schon von einer Vorentscheidung im Titelrennen, obwohl noch fast eine komplette Halbrunde auf die Absolvierung wartet. Es wäre schon ein fett tönender Paukenschlag, falls Gießen am Hegelsberg straucheln sollte. Aber „Wunder“ gibt es ja nicht erst seit dem Trällern von Katja Ebstein immer wieder. Auch wenn nach dem Ende der dreiteiligen Siegesserie (0:1 gegen Eddersheim) der Druck für den SCV im Kampf um den Klassenerhalt wieder größer geworden ist, hat das viktorianische Team gegen den haushohen Favoriten praktisch nichts zu verlieren und kann vielleicht deshalb eine dicke Überraschung auf´s Trapez zaubern…

Quelle: ballraum.de 

 

Griesheims leichtestes und schwerstes Spiel zugleich

Damals ging die Viktoria mit 0:6 in Gießen unter. Im Stadion des VfB Gießen, der sich vor der Saison mit dem SC Teutonia Watzenborn-Steinberg zusammentat, kassierten die damals noch nicht eingespielten Griesheimer zwar eine Packung. Doch sind mittlerweile zum einen klare Fortschritte erkennbar und die Kicker vom Hegelsberg gerade defensiv stabiler geworden. Zum anderen ging es Ligakonkurrenten der Griesheimer in Gießen noch schlimmer: Hünfeld unterlag beim finanziell üppig ausgestatteten Primus mit 0:7, Schlusslicht FC Ederbergland gar mit 0:9. Nur selten haben die Gießener (bester Angriff, beste Abwehr, meiste Tore, wenigste Gegentore) einen Durchhänger, patzten etwa beim 2:2 bei Türk Gücü Friedberg. Vergangenes Wochenende siegten sie beim einzigen verbliebenen Verfolger Bayern Alzenau vor 1300 Zuschauern mit 2:1 und wollen in Griesheim nachlegen.

Denn die Alzenauer um Ex-Viktoria-Coach Angelo Barletta haben zwar vier Punkte weniger als Gießen, dürfen aber noch ein Spiel mehr bestreiten. Trotz des knappen Rennens an der Spitze, aus dem sich auch der KSV Hessen Kassel fast schon verabschiedet hat, gelten die Gießener vielen als designierter Regionalliga-Aufsteiger. „Sie spielen außer Konkurrenz“, sagt Griesheim-Trainer Hasa zum einzigen Team des Hessenliga, das unter Profibedingungen arbeitet. Mittelfristig gilt für Gießen gar die 3. Liga als Traum, für 2019 aber schon mal die Regionalliga.

Trotzdem hofft Hasa, „dass wir zumindest ganz anders auftreten als im Hinspiel“. Zum Ass im Griesheimer Ärmel könnte dabei der Kunstrasen werden, auf dem die Viktoria trainiert, bisher aber noch kein Punktspiel in dieser Saison austrug. Dort wäre es unter Umständen einen Tick leichter, der Gießener Offensivkraft Herr zu werden, obgleich der Kunstrasen ein relativ großer seiner Art ist. „Irgendwann wird der Rasen gesperrt sein“, sagt Hasa, betont aber rasch, dass man keineswegs gezielt den Wettbewerb durch ein Ausweichen auf das künstliche Grün verzerren wolle. Letztlich kann davon ohnehin keine Rede sein, auch wenn der Underdog dort etwas kompakter agieren könnte.

Gegenüber der jüngsten 0:1-Niederlage gegen den FC Eddersheim dürfte Hasa dabei kaum umbauen. Jordan Dörr ist zurück in der Startelf und dürfte dort auch bleiben, Michael Jordan muss sich zunächst einmal mit der Bank anfreunden. Pascal Bender hat sich als Außenverteidiger festgespielt, weshalb Pedro da Silva aktuell meist nur eingewechselt wird. Auf Torwart Paul Jivan, die Abwehrreihe und das Mittelfeld der Viktoria kommt defensive Schwerstarbeit zu, Gießen kann mit Damjan Marceta (13 Tore), Cem Kara (11) und Markus Müller (9) drei Spieler aus den Top Ten der Hessenliga-Schützen aufbieten. Da am Samstag niemand einen Griesheimer Erfolg erwartet, ist es für die Viktoria dennoch nicht nur das schwerste, sondern irgendwie auch das leichteste Spiel dieser Runde.

Quelle: FuPa.net

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