Spiel der Legenden – Mehr Zuschauer als in der Hessenliga

„Spiel der Legenden“: Traditionsmannschaft der Frankfurter Eintracht lockt mit großen Namen an den Hegelsberg

Zum „Spiel der Legenden“ haben sich Viktoria Griesheim und die Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt am Mittwochabend getroffen. Gegen die ehemaligen Bundesliga-Profis behielten die Griesheimer mit 6:3 die Nase vorn. Allerdings hatten sie den Vorteil, in der Halbzeit die komplette Mannschaft auswechseln zu können.

 

„Ich bin 63 Jahre alt, da ist es mehr als nur eine Herausforderung, wenn man gegen jüngere Spieler antritt und dann auch noch in der Halbzeit komplett frische Leute kommen“, gab Eintracht-Ikone Charly Körbel offen zu. Zusammen mit den anderen Dienstältesten Norbert Nachtweih und Rudi Bommer setzte er sich nach der Halbzeitpause auf die Bank und überließ „den Jüngeren“ das Feld.

Durch den Transfer von Mittelstürmer Yves Böttler in der Winterpause zu Hessen Dreieich war das Spiel zustande gekommen – es war sozusagen das Ablösespiel. „Yves war mit 15 Toren in der Vorrunde unser bester Torschütze. Es war für ihn eine Chance, für uns aber ein harter Schlag. Charly Körbel ist ja in Dreieich Sportdirektor, und er bot dieses Spiel an“, erklärte der Vorsitzende des Viktoria-Spielausschusses, Uwe Krichbaum. „Wir haben mehr Zuschauer als in der Hessenliga, der Name Eintracht Frankfurt zieht viele an.“

Klangvolle Namen wie Charly Körbel, Norbert Nachtweih, Erwin Skela, Rudi Bommer, Lothar Sippel, Uwe Bindewald oder Alex Schur sorgten für ein wenig Bundesliga-Flair. „Alte Herren“ gibt es bei der Viktoria allerdings nicht – was zu gewissen Problemen führte. „Wir haben zahlreiche Spieler angerufen, die lange bei uns gespielt haben. So haben wir schnell ein Team zusammenbekommen, das auch gut kicken kann“, sagte Krichbaum. Es wurden dann sogar so viele „SCV-Legenden“, dass man sich entschied, zwei Mannschaften zu bilden, die jeweils eine Halbzeit lang spielten. Darunter waren auch Spieler wie Florian Funk und Okan Sönmez.

Fredi Bobic fehlt wegen eines wichtigen Termins

Durch einen Elfmeter von Alex Schur ging die Eintracht in Führung, ehe Funk zweimal zuschlug und kurz vor der Halbzeit sogar das 3:2 markierte. Slobodan Komljenovic hatte zwischenzeitlich ausgeglichen. Auch nach der Halbzeit ging es Schlag auf Schlag: Marco Schmiedl erhöhte auf 4:2, Henry Nwosu verkürzte für die Eintracht. Schmiedl und Sönmez sorgten für den 6:3-Endstand.

„Es ist immer schön, wenn wir uns treffen und Fußball spielen“, verriet Eintracht-Kult-Kicker Thomas Zampach. „Wir sind unser Leben lang vom Fußball begeistert, und noch einmal für die Eintracht zu spielen, das ist eine Herzensangelegenheit.“ Verzichten mussten die Frankfurter auf Fredi Bobic, der gerne für die Traditionsmannschaft aufläuft, am Mittwoch wegen der Trainerverpflichtung von Adi Hütter aber anderes zu tun hatte.

Die Traditionsmannschaft absolviert zahlreiche Benefizspiele und nimmt auch an Turnieren der „Alten Herren“ teil. „Wir haben einen großen Kader“, antwortet Körbel auf die Frage, ob die Belastung bei teilweise mehreren Spielen in einer Woche zu hoch sein könnte. 602 Bundesligaspiele hat „der treue Charly“ für die Eintracht absolviert, mehr als 200 für die Traditionsmannschaft. „1000 Spiele würde ich gerne vollmachen“, erklärte Körbel. Das 3:6 war indes die erste Niederlage seit längerer Zeit. „Umso wichtiger, dass Alex Meier im Sommer zu uns wechselt. Er weiß zwar noch nichts von seinem Glück, aber das kriegen wir hin“, sagte Körbel augenzwinkernd.

Spaß hatten aber ohnehin alle Beteiligten. „Die dritte Halbzeit ging bis gegen 2 Uhr, und einige ehemalige Profis waren ebenso lange bei uns“, berichtete Krichbaum.

 

Quelle: FuPa Darmstadt

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