Niederlage in letzter Sekunde
Fußball kann brutal sein. Das dachten sich sicherlich auch die treuen
Viktoria Fans, die am vergangenen Samstag die Mannschaft zum
Auswärtsspiel in das nordhessische Hünfeld begleitet hatten.
Vor 250 Zuschauern begannen die ungeschlagenen Gastgeber
druckvoll und wurden gleich in der 15. Minute mit dem Führungstreffer
zum 1:0 belohnt. Dieser frühe Rückstand verunsicherte die Viktorianer
in keinster Weise. Im Gegenteil, die Melunovic-Truppe übernahm die
Spielkontrolle und kam in der 33. Minute zum verdienten Ausgleich.
Luki Matondo kombinierte sich in den gegnerischen Strafraum und
konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß
verwandelte er souverän. Der SCV drückte weiter und erzielte kurz
vor der Halbzeit durch Kodai Hayashi nach Vorarbeit von Marco
Oliveri die verdiente 2:1 Führung.
Nach der Pause drehte sich jedoch die Partie. Die Hünfelder zeigten
deutlich mehr Biss und Willen in den Zweikämpfen und kauften den
jungen Viktorianern bei den “zweiten Bällen“ teilweise den Schneid
ab. Die Folge war der verdiente Ausgleich zum 2:2 in der 56. Minute.
Gegen den fulminanten Schuss aus 20 Metern in den Winkel hatte
Keeper Aleksa Lapcic keine Abwehrchance. Auch eine Überzahl, die
durch einen Feldverweis eines Hünfelder Spielers resultierte, brachte
nicht die notwendige Sicherheit in das Spiel der Viktoria zurück. Und
so kam es, wie es kommen musste. In der 94. Spielminute war es
abermals ein hervorragender Fernschuss der buchstäblich in der
letzten Sekunde im Netz der Griesheimer zappelte.
Verständlicherweise war die Enttäuschung im SCV-Team nach der
ersten Niederlage groß. Was bleibt ist zwar kein Punkt, aber die
Erkenntnis, dass man in jedem Spiel 100 Prozent geben muss und
die kleinsten Nachlässigkeiten brutal bestraft werden. Und genau
nach solch bitteren Niederlagen gilt es wieder aufzustehen und aus
den Erfahrungen die richtigen Lehren zu ziehen.
Schon auf der Rückfahrt stand das kommende schwere Heimspiel
gegen den KSV Baunatal im Fokus. Trainer Melunovic kann dann
erstmalig fast aus dem Vollem schöpfen. Die gesperrten Spieler Lee,
Acun und Gatamura sind wieder spielberechtigt. Auch die
Leistungsträger Oriana und Kasimi sind wieder an Board. Man darf
gespannt sein, in welcher Formation die Viktoria das zweite Heimspiel
der Saison bestreiten wird. Auf jeden Fall lohnt sich der Ausflug am
Sonntag, den 03.09. um 15.00 Uhr auf den Hegelsberg.